Nach mündlicher Überlieferung hat schon um 1680 in Stacha eine Schmiede gestanden. Im Jahre 1769 wurde die "von Grund aus neu erbaute Herrschaftliche Schmiede" auf drei Jahre an Tobias Jan(c)ke verpachtet.
Die Schmiede war wie die Stachaer Schenke im Besitz der Stachaer Herrschaft, dies waren von 1713 bis 1797 Mitglieder der Familie von Ponickau auf Pohla, zuletzt Johanna Caroline.
Verpachtet wurde die Schmiede "nebst Drey Scheffeln Feld und einen Flecken Wiese". Der Pachtvertrag enthielt viele Auflagen, darunter die Pflicht, sich "in die Kirchfahrt nach Pohla zu halten" (Stacha gehörte bis 1811 zur Kirche Göda) sowie "Bier und Branntewein nirgends als in der Herrschaftlichen Schenke zu Stacha" zu trinken.
Weitere solche Pachtverträge gibt es mit Friedrich Wilhelm Dähnewitz (ab 1783) und Gottlob Jancke (1790-1796).
Am 31.12.1799 kauft Jacob Hantsch die "Schmiedenahrung“. Leider wissen wir nicht von wem, und ob er der erste bürgerliche Besitzer ist. Jedenfalls ist die Schmiede nun nicht mehr "herrschaftlich". Es folgt eine ganze Reihe von Besitzerwechseln:
15.08.1800
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Johann Pötsch |
18.02.1804 |
Andreas Müller |
15.01.1808 |
George Löschau |
17.03.1812 |
Gottlieb Leuschner wird Pächter |
29.01.1813 |
George Werner (Leuschner bleibt Pächter) |
31.03.1815
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Gottlieb Leuschner kauft die Schmiede |
Am 2. Juni 1822 vernichtete ein Großbrand 13 Wohn- und Wirtschafts-gebäude, "dies Feuer kam … aus der alten Schmiede heraus". Diesem Feuer fiel übrigens auch die Schenke zum Opfer. Leuschner baute die Schmiede samt Wohnhaus wieder auf, musste aber beim Uhyster Pfarrer Schulze ein Darlehen von 200 Talern aufnehmen.
19.02.1824 |
Carl Gottlob Kerbach |
04.09.1835 |
Johann Traugott Thomaschke |
14.01.1837 |
Johann Traugott Heyne |
Im ersten Kataster von 1841 ist dann auch Traugott Heyne als Besitzer des Schmiedegrundstücks eingetragen.
Am 13.06.1864 wechselt das Eigentum an Gustav Herrmann Heyne. Im "
Sächsischen Erzähler" vom 24.07.1875 bietet dieser "
zwei Kuhwagen mit eisernen Axen" zum Verkauf.
Am 03.06.1896 ging die Schmiede in den Besitz der Familie Haink über, betrieben von Paul Haink (bis 1944) und von seinen Söhnen Erhart (bis 1948) und Walther (bis ca. 1959).
1966-1968 und 1976/77 erfolgten Umbauten zum jetzigen Wohnhaus.
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Schmiede um 1900 (Foto: Fam. Haink, privat):
Familie Haink vor der Schmiede (ca. 1944), von links: Gertrud H. mit Sohn Günter, Walther H., Liesel H., Frieda H., Emilie H., Paul H., Erna H., Ernst H; vorn: Reiner H. und ein unbekanntes Mädchen: